Gelbbauchunke (Bombina variegata)
 
Merkmale
- grau bis lehmfarbig mit zahlreichen Warzen auf der Haut
- Bauch gelb-schwarz gefleckt
- herzförmige Pupille
- maximal 4 bis 5 cm groß
 
Rufe: leise, aber weittragende uh-uh-uh-Rufe
 
© Winfried Krey / tierstimmenarchiv.de (1934_Gelbbauchunke_Chorrufe, CC BY-NC-SA 3.0)

Lebensraum und Verbreitung
Die Gelbbauchunke ist eine wärmeliebende Pionierart, die auch neu entstandene Gewässer sehr rasch besiedelt. Sie verbringt das erste Sommerhalbjahr im und am Gewässer. Danach hält sie sich meist in Gewässernähe, oft in lichten Wäldern, auf. Zur Nahrung der Gelbbauchunke zählen Wasserinsekten, Nacktschnecken und Würmer.
In Vorarlberg hat die Gelbbauchunke ihren Verbreitungsschwerpunkt im Rheintal und Bodenseegebiet, aber auch aus dem Walgau und dem Vorderen Bregenzerwald sind Vorkommen bekannt. Alle bisher bekannten Funde liegen unter 1.000 m Meereshöhe.
 
Fortpflanzung
Von Mai bis August sind ihre Paarungsrufe, nicht sehr laute, aber melodiöse "uh-uh-uh-uh"-Rufe, zu hören. Gelbbauchunken bevorzugen kleine, flache, unbeschattete Tümpel ohne Pflanzenwuchs, die zeitweise trocken fallen können. Selbst Wasser gefüllte Radspuren sind geeignet. Diese Gewässer erwärmen sich sehr schnell und ermöglichen dem Laich und den Kaulquappen eine rasche Entwicklung. Die Eier werden in Klumpen von zwei bis 30 Stück an ins Wasser hängende Grashalme, überschwemmte Landpflanzen, Ästchen oder herabgefallenes Laub geheftet.
 
Feinde und Gefährdung
Wenn die Gelbbauchunke bedroht wird, macht sie ein hohles Kreuz und präsentiert ihren Bauch mit der gelben Warnfärbung. Diese Reaktion ist als Unkenreflex bekannt. Er wird einige Sekunden durchgehalten, dann versucht das Tier zu entkommen. Zusätzlich wird ein weißliches übel riechendes Hautsekret ausgeschieden, das auch beim Menschen Schleimhautreizungen hervorrufen kann (Unkenschnupfen). Aufgrund des Hautgifts werden erwachsene Tiere kaum gefressen. Die Kaulquappen sind eine leichte Beute für Fische, Molche, räuberische Insekten und Vögel.
Die Gelbbauchunke ist durch den Verlust ihrer Lebensräume stark gefährdet. Ursachen sind die Zerstörung von Feuchtgebieten, die Intensivierung der Landwirtschaft und die Verbauung von Flüssen. In der Europäischen Union genießt die Art einen besonderen Schutzstatus (Anhang II der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie).
 
In anderen Sprachen...
Yellow-bellied toad (englisch)
Sonneuer à ventre jaune (französisch)
Ululone variegato (italienisch)
Sapo de agua (spanisch)
Rustget dal venter mellen (rätoromanisch)
Geelbuikvuurpad (niederländisch)
Kumak górski (polnisch)
Gurramändle (lustenauerisch)