Italienische Wasserfrösche (Pelophylax bergeri) in Vorarlberg
Neue Erkenntnisse durch Umwelt-DNA (eDNA)
In der Schweiz wurde anhand genetischer Analysen festgestellt, dass die heimischen Wasserfroschformen großteils durch Italienische Wasserfrösche (Pelophylax bergeri) ersetzt wurden, die auf mehrere Aussetzungen vor den 1960er Jahren zurückgehen.
 
2019 wurde auch in Vorarlberg die Artzugehörigkeit der Grünfrösche analysiert. Diese Umwelt-DNA-Untersuchungen, bei denen Amphibien anhand der im Wasser enthalten DNA-Spuren festgestellt werden, zeigten, dass der Italienische Wasserfrosch auch in Vorarlberg weit verbreitet ist.
 
Der Italienische Wasserfrosch ist eine Schwesternart des Kleinen Wasserfroschs, der in Italien südlich der Poebene verbreitet ist. Die beiden Arten ähneln sich sowohl im Aussehen als auch in ihren Rufen stark – wohl auch der Grund, warum die Ausbreitung solange unentdeckt blieb. Somit lebt neben dem ursprünglich hier ebenfalls nicht heimischen Seefrosch (Pelophylax ridibunda), der vor allem im oberen Rheintal dominiert, eine zweite nicht heimische Wasserfrosch-Form in Vorarlberg.
 
Für heimische Wasserfrösche ist die Prognose schlecht: Vermutlich wurden sie bereits nahezu vollständig von Pelophylax bergeri „unterwandert“. Die Chance, dass noch ursprüngliche, unvermischte Populationen existieren, ist gering. Dies ist besonders deshalb auch von Bedeutung, da der heimische Kleine Wasserfrosch (Pelophylax lessonae) durch die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der Europäischen Union besonderen Schutz genießt.
 
Weitere Informationen:
Grabher, M. & Aschauer, M. (2020): Italienische Wasserfrösche (Pelophylax bergeri) in Vorarlberg, Österreich. Umwelt-DNA (eDNA) zur Artbestimmung. inatura – Forschung online, 74: 5 S., www.inatura.at/forschung-online/ForschOn_2020_074_0001-0005.pdf